Einstieg in die Arbeit mit Tieren

Du interessierst dich für die Arbeit mit Tieren und suchst einen Einstieg? – Dann bist du hier richtig. Hier findest du viele Anregungen, wichtige Informationen und passende Links zum Umgang mit Tieren sowie zu verschiedenen Ausbildungen, Tätigkeiten und Berufen – unterteilt in die folgenden Kapitel:

• Was du in jedem Fall mitbringen musst
• Arbeit und Berufe mit Tieren
  • Schnuppern, Volontariate, Freiwilligenarbeit
  • Offiziell reglementierte Berufe mit Tieren
  • Nicht-formale Bildungsangebote mit Verbandsabschlüssen, Anbieterzertifikaten u.ä.
• Tierhaltung und Tierzucht

Was du in jedem Fall mitbringen musst

Was Arbeit mit Tieren – unabhängig vom Berufsziel – immer verlangt, sind Freude am Umgang mit (bestimmten oder allen) Tieren, Geduld, ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, praktisches Geschick, langfristiges Interesse und oft auch Kraft und eine gute Gesundheit.

Was du zudem bedenken musst: Jobs mit Tieren und Ausbildungsplätze sind sehr begehrt. Auch wenn bei manchen Ausbildungen kaum formale Bedingungen gestellt werden, sind Erfahrungen mit der entsprechenden Tierart und ausgeprägte Leidenschaft immer von Vorteil.

Arbeiten und Berufe mit Tieren

Arbeit mit Tieren ist bereichernd. Viele Menschen wollen die Tierwelt und die besondere Beziehung von Mensch und Tier mit ihrem Berufsleben verbinden. Manche wollen das schon von klein auf, andere suchen den Einstieg erst später, als Alternative oder Ergänzung zum bisherigen Beruf.

Arbeit mit Tieren ist vielfältig. Manche Tätigkeiten fallen in den Bereich von Tierhaltung und -zucht, andere gehören zur Tierpflege und Tiermedizin, wieder andere zum Bereich tiergestützter Gesundheits- und Sozialberufe. Weiter gibt es Berufe, die sich auf bestimmte Tierarten oder -gattungen beschränken – etwa Pferdefachmann, Hundetrainerin oder Imker – andere kümmern sich um verschiedene Gattungen – wie Tierpflegerin oder Detailhandelsfachmann im Zoofachhandel.

Für manche Arbeiten mit Tieren gibt es Berufe mit offiziellen, d.h. eidgenössisch reglementierten Abschlüssen im Schweizer Bildungssystem. Andere Tätigkeiten beruhen auf nicht eidgenössisch reglementierten Spezialisierungen und Aus- oder Weiterbildungen, die von Vereinen, Verbänden und anderen Organisationen angeboten werden. Weitere Möglichkeiten bieten sich im Rahmen unbezahlter Arbeit.

Auf dieser Seite stellen wir einige Jobmöglichkeiten, Ausbildungen und Berufe* zusammen. Wir beschränken uns dabei auf Ausbildungen und Abschlüsse, die ohne Vorbildung im Bereich «Arbeit mit Tieren» möglich sind, sich also für einen beruflichen Ersteinstieg und/oder einen späteren Quereinstieg eignen.

* Übrigens können auch Erwachsene eine Berufslehre antreten und abschliessen. Mehr dazu findest du in unserem Karriere-Ratgeber «Das Schweizer Bildungssystem auf einen Blick», Kap. 2.

Schnuppern, Volontariate, Freiwilligenarbeit

Vielleicht möchtest du erst einmal ausprobieren, wie die Arbeit als Tierbetreuer oder Pferdefachfrau wirklich aussieht und ob sie sich mit deinen Vorstellungen deckt. Oder vielleicht möchtest du mit Tieren arbeiten, ohne dein bisheriges Berufsleben auf den Kopf zu stellen. Oder vielleicht denkst du bei «Arbeit mit Tieren» gar nicht an Erwerbsarbeit. In allen drei Fällen empfehlen wir dir, in Einrichtungen, die dich interessieren, schnuppern zu gehen. Nimm mit deinem Lieblings-Reitstall, dem Tierpark, dem Vogelzüchter, der Zoohandlung, dem Tierasyl, der Hundetrainerin oder dem Lama-Spaziergang-Anbieter Kontakt auf, erkläre deinen Wunsch und schau, was sich an Möglichkeiten bietet.

Bei manchen Einrichtungen findest du solche Angebote online, z.B. in den Zoos von Basel und Zürich:

Zu einem konkreten Beispiel von Freiwilligenarbeit siehe auch den Radio SRF-1-Beitrag vom März 2025: https://www.srf.ch/radio-srf-1/besuch-auf-dem-gnadenhof-im-einsatz-fuer-die-schwachen-freiwilligenarbeit-im-tierschutz

Offiziell reglementierte Berufe mit Tieren

Berufliche Grundbildung mit EBA

• Agrarpraktiker/in EBA: Aufzucht und Haltung von Nutztieren in Landwirtschaftsbetrieb. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Detailhandelsassistent/in im Zoofachhandel EBA: Betreuung und Verkauf verschiedener Tierarten. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Pferdewart/in EBA: Betreuung und Pflege von Pferden. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.

Berufliche Grundbildung mit EFZ

• Geflügelfachmann/-fachfrau EFZ: Aufzucht und Haltung von Geflügel zur Eier- und Fleischproduktion. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Hufschmied/in EFZ: Metallbauberuf (Hufe schmieden und anpassen) und Tierpflege (Hufhorn beschauen und ausformen) mit Pferden, Ponys, Maultieren und Eseln. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Landwirt/in EFZ: Aufzucht und Haltung von Nutztieren in Landwirtschaftsbetrieb. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Pferdefachmann/-fachfrau EFZ: Reiten, Betreuung und Pflege von Pferden mit verschiedenen Schwerpunkten (Betreuung und Dienstleistung, Gangpferdereiten, Gespannfahren, Klassisches Reiten, Pferderennsport, Westernreiten). Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Tiermedizinische/r Praxisassistent/in EFZ: Administration und Beratung in Tierarztpraxis, Betreuung der Tiere und Assistenz bei Sprechstunden und Operationen. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.
• Tierpfleger/in EFZ: Betreuung und Pflege verschiedener Tierarten in Zoos, Tierheimen, Labors, Wildparks u.ä. Voraussetzung: Abschluss oblig. Schule Sek I.

Höhere Berufsbildung – BP (Berufsprüfung, Abschluss: eidg. Fachausweis)

• Imker/in (BP): Haltung und Pflege von Bienenvölkern und Vermarktung von Wachs und Honig. Voraussetzung: beliebiges EFZ oder gleichwertiger Abschluss.
• Fischereiaufseher/in (BP) und Wildhüter/in (BP): Die Ausbildung in diesen beiden Berufen ist Personen vorbehalten, die bereits als kantonale Angestellte im Bereich Wildhege, Jagd- und Fischereiverwaltung tätig sind.

Höhere Berufsbildung – HFP (Höhere Fachprüfung, Abschluss: eidg. Diplom)

• Blindenführhundeinstruktor/in (HFP): Zucht, Erziehung und Ausbildung von Blindenführhunden sowie Instruktion von Menschen mit Sehbehinderung. Voraussetzung: Abschluss im Tertiärer Bildungsbereich (BP, HFP, Diplom HF oder FH, Uni/ETH)
• Tierphysiotherapeut/in (HFP): Behandlung von Gelenk-, Muskel-, Sehnen- und Bänderprobleme bei Hunden, Katzen und Pferden sowie Training von Polizeihunden und Rennpferden. Voraussetzung: Abschluss und mindestens drei Jahre Berufserfahrung in Humanphysiotherapie (Bachelor FH), Veterinärs- oder Humanmedizin mit Zusatzausbildung in manueller Medizin oder gleichwertige Ausbildung.

Nicht-formale Bildungsangebote mit Verbandsabschlüssen, Anbieterzertifikaten u.ä.

Es gibt zahlreiche nicht offiziell reglementierte Ausbildungsangebote für Menschen, die sich für die Arbeit mit Tieren interessieren. Hier zeigen wir einige Beispiele auf:

Tierbetreuung. Eine wichtige Einstiegsmöglichkeit ist die fachspezifische, berufsunabhängige Ausbildung (FBA) «Tierbetreuung / Zucht», eine Ausbildung im Programm verschiedener Vereinigungen und Bildungsanbieter, die theoretisch und praktisch auf die Arbeit mit Tieren vorbereitet und den Einstieg in viele Tätigkeiten (z.B. für Jobs im Tierheim mit bis zu 19 Tieren) und verschiedene Weiterbildungen ermöglicht. Bildungsangebote unter www.ausbildung-weiterbildung.ch/tierpfleger-ausbildung-info.aspx

Arbeit mit Hunden. Die Schweizerische Kynologische Gesellschaft SKG bietet ein breites Spektrum an Ausbildungsprogrammen zur Arbeit mit Hunden an. Als Einstieg ist die Ausbildung zum/zur Gruppenleiter/in SKG ideal. Sie vermittelt fundiertes theoretisches Wissen und praxisorientierte Fähigkeiten, die für die Arbeit mit Hund und Mensch unerlässlich sind, und schafft zugleich Zugang zu weiterführenden, spezialisierten Ausbildungsangeboten.

Daran kannst du weitere Ausbildung anschliessen, z.B.:

• Hundetrainer/in www.ausbildung-weiterbildung.ch/hundetrainer-ausbildung-info.aspx
• Hundecoiffeur/Hundecoiffeuse www.ausbildung-weiterbildung.ch/hundecoiffeuse-hundecoiffeur-ausbildung
• Hundetherapeut/in www.ausbildung-weiterbildung.ch/hundetherapeutin-hundetherapeut-ausbildung

Tiergestütztes Coaching. Hast du Erfahrung in Beratung und Coaching und möchtest einen Job mit Pferden, z.B. diese Tiere als Partner in deine Coachingarbeit einbeziehen? Dann bist du hier richtig. Tiergestütztes Coaching ist Coaching von Menschen mit Hilfe von Pferden, Hunden und anderen Tieren. Bildungsangebote unter www.ausbildung-weiterbildung.ch/tiergestuetztes-coaching-info.aspx

Tiertherapie/Tierheilkunde: Verfügst du über eine medizinische oder naturheilkundliche Ausbildung und möchtest deine Kenntnisse und Fähigkeiten auch auf Tiere anwenden? Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten wie Tiertherapie, Tierkinesiologie, Tierhomöopathie usw. (mit unterschiedlichen Voraussetzungen). Schau dir z.B. die folgenden Weiterbildungen an: www.ausbildung-weiterbildung.ch/tiertherapeut-info.aspx

Tierkommunikation. Hast du einen guten Draht zu Tieren, möchtest deine Kenntnisse als Hundeflüsterer oder Pferdeversteherin vertiefen und eventuell weitergeben? Dann ist für dich vielleicht eine Arbeit in Richtung Tierkommunikation interessant. Auch dazu gibt es Ausbildungen: www.ausbildung-weiterbildung.ch/tierkommunikation-ausbildung-info.aspx

Tierhaltung und Tierzucht

Schliesslich noch dies: Wenn du überlegst, ob du in die Haltung und Zucht von Tieren einsteigen sollst, musst du dich unbedingt beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen informieren, denn Tiere geniessen Rechte und das Tierschutzgesetz regelt den Umgang mit ihnen. Alle wichtigen Hinweise von der Haltung von Meerschweinchen bis Giftschlagen oder Lamas und der Zucht von Krebsen, Katzen oder Kanarienvögeln bis zu Listen mit anerkannten Ausbildern für die verschiedenen Tierarten findest du unter «Nutztierhaltung» und «Heim- und Wildtierhaltung» auf https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierschutz.html.

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